Auch dies ist eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird. Trotzdem habe ich bisher keinen Blogbeitrag zum Thema „Ernährung und Fibromyalgie“ geschrieben. Nicht etwa, weil mir der Bereich „Ernährung“ nicht interessant oder nicht wichtig erscheint. Sondern weil ich diese Frage kaum beantworten kann – zumindest nicht in allgemeingültiger Form.
Heute habe ich mir nochmals Zeit genommen, die wissenschaftlichen Studien der letzten Jahre zum Thema „Fibromyalgie und Ernährung“ zu durchforsten. Das Ergebnis fällt leider nach wie vor ziemlich dürftig aus, es gibt kaum aussagekräftige Studien dazu. Nach wie vor müsste ich mich daher eigentlich auf die Aussage „Ich kann keine Empfehlung für eine bestimmte Diät/Ernährungsweise geben“ beschränken.
In meinem Austausch mit Fibromyalgie-Betroffenen erfahre ich jedoch täglich, dass Ernährungsumstellungen bei vielen Menschen mit Fibromyalgie durchaus zu positiven Effekten geführt haben. Allerdings sind die Veränderungen, die von diesen Menschen umgesetzt wurden, sehr unterschiedlich:
Einige haben begonnen, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren.
Andere verzichten auf stark zuckerhaltige Lebensmittel/Süßigkeiten bzw. ernähren sich kohlenhydratarm.
Manche haben gute Erfahrungen mit glutenfreier Ernährung gemacht.
Einzelne berichten von positiven Erfahrungen mit bestimmten Formen des Fastens.
Viele andere haben, oft aufgrund eines Reizdarmsyndroms, für sich ganz bestimmte Lebensmittel identifiziert, auf die sie langfristig besser verzichten.
Und natürlich gibt es auch Menschen, bei denen bestimmte Allergien oder Unverträglichkeiten objektiv nachgewiesen wurden.
Doch was für konkrete Empfehlungen lassen sich aus diesen Erfahrungsberichten ableiten?
Dass viel Zucker und ein übermäßiger Fleischkonsum ungünstig für die Gesundheit sind, ist mittlerweile so gut belegt, dass sich eine Umstellung hier doch eigentlich fast nur positiv auswirken kann. Dies könnten also gute Ansatzpunkte für eine erste Veränderung sein.
Abgesehen davon möchte Ihnen (wie in so vielen anderen Bereichen auch) vorschlagen, Ihre eigenen Erfahrungen zu machen – und dabei strukturiert vorzugehen. Vielleicht hilft es Ihnen, für einige Wochen ein Ernährungsprotokoll zu schreiben, um festzustellen, welche Nahrungsmittel Ihnen gut tun und welche sich ungünstig auf Ihre Schmerzen oder ganz allgemein auf Ihr Befinden auswirken. Was dem einen hilft, bringt dem anderen vielleicht wenig – aber ist das bei Fibromyalgie nicht immer so? Schließlich profitiert ja auch nicht jeder vom Walking oder der Progressiven Muskelentspannung (dafür dann aber vielleicht von Wassergymnastik oder Yoga)!
Zwei Dinge sind mir noch wichtig:
- Ändern Sie nicht zu viel auf einmal!
Erstens fällt Ihnen die Umstellung vermutlich leichter, wenn Sie sich erst einmal auf eine Veränderung (z. B. Reduktion des Fleischkonsums oder Weglassen von Süßigkeiten) konzentrieren – selbst das ist erfahrungsgemäß schon schwierig genug!
Außerdem können Sie bei einzelnen Änderungen besser feststellen, wie Sie darauf reagieren.
- Lassen Sie sich beraten und unterstützen!
Wenn Sie eine Ernährungsumstellung planen, macht es Sinn, sich darüber mit ihrem Arzt bzw. einem Ernährungsberater auszutauschen.
- Beispielsweise ist es bei einer veganen Ernährung wichtig zu wissen, wie eine ausreichende Versorgung mit Eisen und Vitamin B12 gewährleistet werden kann.
- Wer sich kohlenhydratarm ernähren möchte („Low carb“), wird seine Nährstoffzufuhr logischerweise zu einem größeren Teil aus Eiweiß und Fett bestreiten. Hierzu sollte man sich vorab gut informieren, da es gerade bei Fetten sehr große Unterschiede in Bezug auf die gesundheitlichen Auswirkungen gibt.
- Ähnliches gilt natürlich auch für andere Formen der Ernährung – informieren Sie sich, bevor Sie loslegen!
Vielleicht möchten Sie mir auch berichten, mit welcher Ernährung Sie gute Erfahrungen gemacht haben? Ich freue mich über Ihre E-Mail an info@fibrocoach.de
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